Der Schwarze Nachtschatten wächst einjährig und stirbt, sobald die Samen in seinen Beeren keimfähig sind. Oder er vom ersten heftigen Frost im Herbst dahingerafft wird.
Und so verhält er sich auch als Steckling. Erst wachsen neue Wurzeln, darauf folgen Triebe, Blüten und schließlich auch Beeren. Wenn sich die Beeren schwarz gefärbt haben und reif sind, dann verwelkt Solanum nigrum.

Mit dieser Strategie kann der Schwarze Nachtschatten nicht nur an seinem ursprünglichen Standort überleben, sondern sich auch ausbreiten. Zum Beispiel, wenn ein abgebrochener Trieb in einen Fluss fällt und an anderer Stelle wieder an Land gespült wird.
So verhält sich übrigens auch die nah verwandte Tomate (Solanum lycopersicum), die sich ebenfalls leicht durch Stecklinge vermehren lässt. Und wenn sie erfolgreich durch den Winter gebracht wird, auch wieder Früchte trägt. Ob die Ernte dann aber so gut ausfällt wie im Jahr der Aussaat, kann ich nicht sagen.

Anzuchtanleitung
Für die Stecklingsvermehrung eignen sich Triebteile mit nur einem Blatt.
Die Stecklinge bewurzeln bei Zimmertemperatur nach 14 bis 21 Tagen. Sie können sofort nach dem Schnitt in der Erde kommen oder im Wasserglas vorgezogen werden.
Der Standort für die Anzucht sollte hell aber vor praller Sonne geschützt sein.

Galerie und Infos










Ist der Schwarze Nachtschatten giftig?
Dazu gibt es widersprüchliche Angaben. Reife Beeren können essbar sein, die grünen und die Blätter scheinen aber giftig zu sein (Quelle). Zudem sollen sich Angaben zur Essbarkeit auch auf den nah verwandten Amerikanischen Schwarzen Nachtschatten (Solanum americanum) beziehen (Quelle).
Mein Fazit: Nicht essen!
