Topfpflanzen düngen

Pflanzen, mit Ausnahme der Gemüsearten, die ja wegen des Ertrags angebaut werden, kommen auch im Topf mit weit weniger Nährstoffen zurecht, als es der Industrie lieb ist. Wenn ich so manche Düngeempfehlung lese, dann wundere ich mich, warum bei mir das Grünzeug so gut wächst und blüht.

Ähnlich verhält es sich übrigens mit den Vitaminpillen, die uns angeblich so gesund erhalten sollen und die auch ich für ein paar Jährchen geschluckt habe.

Seit 2010 nehme ich diese Teile nicht mehr und bin dennoch gesund und munter.

Die nachfolgenden Empfehlungen basieren auf Erfahrungswerten, ich kann sie wissenschaftlich nicht belegen. Zudem müssen natürlich die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Art berücksichtigt werden.

So haben sich zum Beispiel Epiphyten, also die auf Bäumen sitzenden, aber nicht schmarotzenden Pflanzen, an einen eher nährstoffarmen Lebensraum angepasst. Auch viele terrestrisch (in der Erde) wachsende Arten stammen aus Regionen mit einem kargen Boden.

Wie ich dünge

Im ersten Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen dünge ich nicht.

Zum einen weil die Pflanzen beim Züchter oft schnell hochgezogen wurden und somit noch mit ausreichend Nährstoffen versorgt sind.

Und zum anderen weil die allermeisten Erdmischungen mit Düngemitteln angereichert wurden.

Wer also jährlich umtopft oder mindestens die Hälfte des Substrats erneuert, kann auf andere Düngergaben verzichten.

In der Regel verabreiche ich im ersten Jahr nach dem Umtopfen nur die Hälfte der vom Hersteller angegebenen Menge. Ab dem zweiten Jahr verwende ich dann die volle Konzentration.

Wann ich dünge

Dünger erhalten meine Pflanzen nur, wenn sie sich im Wachstum befinden, zumeist von April bis September oder sich zum Beispiel Blütenstände ankündigen. Die im Winter wachsenden Arten werden zu Beginn der Wachstumszeit gedüngt.

Wie oft ich dünge

Flüssigdünger gibt es von April bis September einmal im Monat.

Langzeitdünger (Stäbchen) verabreiche ich zu Beginn der Wachstumszeit, einige Pflanzen werden damit im Sommer nachgedüngt.

Oft vergesse ich das Düngen oder lasse es weg, da ich in meinem Dschungel mal wieder den Überblick verloren habe und nicht mehr weiß, welches Gewächs schon hatte und welches nicht.

Bei Arten, die fast das ganze Jahr über blühen und einen fetten Boden gewöhnt sind, kann der Nährstoffbedarf entsprechend höher sein.

Mit was ich dünge

Ich verwende handelsüblichen Flüssigdünger für Grün- oder Blühpflanzen, Kakteen, Orchideen oder Stäbchen.

Seit einem Jahr teste ich organischen Flüssigdünger für Gemüse an meinen Topfpflanzen und bin mit dem Zeug bis jetzt sehr zufrieden.

Wie der von Kakteen oder Orchideen vertragen wird, darauf werde ich in einem eigenen Artikel eingehen.

Sehr gut eignet sich übrigens auch Aquariumwasser.

Pflanzendünger
Dünger für Topfpflanzen, zu sehen sind: flüssiger Grünpflanzendünger (grün), organischer Gemüsedünger (braun), Stäbchen und ein Granulat für Sukkulenten.

Nachtrag

Angeblich unterernährte Pflanzen und ihren blassen, gerne auch gelblich geäderten Blätter sind mir bekannt: aus der Literatur. Solche Chlorosen können aber auch andere Ursachen haben.

Man kann seine Pflanzen auch überdüngen, dann verfärben sich ihre Blätter gelb und vertrocknen.

Beim ersten Anzeichen einer Überdüngung sollte sofort umgetopft und dabei die Erde komplett erneuert werden. Idealerweise verwendet man ein ungedüngtes Substrat. Wenn man eines findet …