Zitronenmelisse

Zitronenmelisse

Melissa officinalis, Lippenblütler (Lamiaceae)

Melisse

Anbau im Topf

  • Standort: sonnig bis halbschattig auf dem Balkon, sonnig im Zimmer
  • Substrat: Kräuter- oder Gemüserde
  • Gießen: an- aber nicht austrocknen lassen
  • Düngen: mit organischem Flüssigdünger von April bis August
  • Überwintern: verträgt Frost bis -20 °C
  • Vermehren: Samen, Stecklinge, Teilung

Der Anbau im Beet

  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Boden: humos, sandig-lehmig
  • Gießen: gleichmäßig bis mäßig feucht
  • Düngen: Kompost, organischer Gemüsedünger
  • Winterhart: bis -25 °C
  • Ernten: von April bis Oktober

Kurzporträt:

Lagern: einfrieren, trocknen.

Verwendung: Tee, Cocktails, Süßspeisen, Soßen, Suppen, Salate, Dips, Gemüsegerichte, Pesto.

Die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) enthält weniger Menthol als die nahe verwandten Minzen. Sie schmeckt und duftet angenehm zitronig. In der Küche kann sie für süße und würzige Gerichte verwendet werden.

Anbauen lässt sie sich im Garten, Balkonkasten und sogar im Zimmer. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Mittelmeerraum bis nach Asien.

Zitronenmelisse
Zitronenmelisse (Sorte „Citronella“)

Anbau

Zitronenmelisse im Beet

Besonderheiten: Die Zitronenmelisse neigt zum Wuchern und bildet viele Ausläufer. Sie sollte nur mit gleichgroßen und ähnlich stark wachsenden Pflanzen kombiniert werden, die sie nicht überwuchern kann.

Standort: Die Melisse verträgt auch Halbschatten, ist dort aber anfällig für den Befall mit Mehltau. Besser gedeiht sie an voll- bis teilsonnigen Standorten, mit mindestens 3 Stunden Sonne täglich.

Stammt sie aus dem Supermarkt, muss sie langsam an die direkte Sonne gewöhnt werden. Die dort angebotenen Topfkräuter wurden schnell hochgezogen, ihre Blätter können in der Sonne verbrennen.

Boden: Der Boden darf humos bis sandig-lehmig sein. Humus kann in Form von Kräutererde oder Kompost eingebracht werden.

Gießen: Gleichmäßig bis mäßig feucht. Angewachsene Melissen vertragen kurze Trockenperioden. Für eine üppige Ernte sollte regelmäßig gegossen werden.

Düngen: Ich dünge selten bis nicht. Falls ausreichend vorhanden, kommt im Frühjahr eine dünne Schicht Kompost auf das Beet. Organische Fertigdünger eignen sich ebenfalls.

Überwintern: Melissa officinalis ist im Beet winterhart bis -25 °C.

Ernten: Am besten schmecken Blätter, die vor dem Ausbilden der Blütenstände geerntet wurden. Die Zitronenmelisse ist schnittverträglich und kann bis auf wenige Zentimeter eingekürzt werden.

Zitronenmelisse

Zitronenmelisse im Topf

Wer keinen Garten hat, kann die Zitronenmelisse auch auf dem Balkon anbauen. Sie eignet sich sogar für die Kultur im Zimmer.

Standort: Sonnig bis halbschattig auf dem Balkon, hell bis sonnig im Zimmer.

Substrat: Handelsübliche Kräuter- oder Gemüseerde. Diese Mischungen, die übrigens auch ohne Torf angeboten werden, enthalten weniger Dünger oder wurden organisch vorgedüngt.

Gießen: An- aber nicht austrocknen lassen zwischen den Wassergaben.

Vor allem an sonnigen Standorten kann während der heißen Sommerwochen tägliches gießen angesagt sein.

Düngen: Im ersten Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen ist keine Düngung erforderlich. Die Pflanzen wurden vom Züchter mit ausreichend Nährstoffen versorgt, damit sie schnell wachsen und verkaufsfertig sind.

Handelsüblichen Substratmischungen wird Dünger zugesetzt.

Anschließend können von April bis September organischer Flüssigdünger (monatlich) oder Pellets nach Herstellerangabe verabreicht werden.

Überwintern (auf dem Balkon): Im Topf oder Balkonkasten verträgt die Zitronenmelisse nicht ganz soviel Frost wie im Beet. Da ihre Blätter im Herbst vertrocknen, benötigt sie im Winter weniger Wasser. Gegossen wird nur an frostfreien Tagen, wenn das Substrat nicht gefroren ist.

Überwintern (im Zimmer): Zum Überwintern ist ein kühles Plätzchen ideal, bei Temperaturen um 5 °C.

Vermehrung

Die Zitronenmelisse lässt sich durch Teilung, Stecklinge oder Samen vermehren.

Stecklinge

Jeder Steckling sollte mindestens ein Blattpaar besitzen. Eingetopft werden kann sofort nach dem Schnitt. Als Substrat eignet sich Gemüse- oder Kräutererde.

Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 °C wachsen die Stecklinge schnell an. Es dauert ungefähr 2 Wochen, bis sich die ersten Wurzeln zeigen.

Zitronenmelisse-Steckling

Der Standort für die Aufzucht sollte hell, aber vor der sommerlichen Prallsonne geschützt sein. An sie können die Jungpflanzen gewöhnt werden, wenn die neuen Triebe zwischen 5 und 10 Zentimeter hoch sind.

Teilung

Noch schneller gelangt an Zitronenmelissen-Nachwuchs, wer den Topfballen mit einem scharfen Messer halbiert oder vierteilt.

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Sorten

Nachfolgend möchte ich die bekanntesten Sorten der Zitronenmelisse kurz vorstellen.

Melissa officinalis „Citronella“

Melissa officinalis Citronella

Der Name „Citronella“ lässt es erahnen, diese Sorte zeichnet sich durch ein intensives Zitronenaroma aus. Duftet herrlich frisch und ist auch als Lemonmelisse bekannt.

Melissa officinalis „Aurea“

Melissa officinalis Aurea

Die jungen Blätter der Goldenen Zitronenmelisse sind gelb. Sie färben sich erst mit zunehmendem Alter grün. Entspricht im Aroma der Stammform.

Melissa officinalis „Variegata“

Melissa officinalis Variegata

Melissa officinalis „Variegata“ wuchert nicht, sie wächst langsamer als die Stammform und benötigt einen sonnigen Standort. Sonst bildet sie nur grüne Blätter aus.